Was Unternehmer (hoffentlich) aus der Covid-19 Krise gelernt haben

Was Unternehmer (hoffentlich) aus der Corona Krise gelernt haben

Wir möchten uns nicht hinstellen und behaupten, dass die Krise rund um Covid-19 bereits komplett überstanden ist. Sicherlich steht uns noch einiges bevor, das zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden kann. Vielleicht kommt es in der zweiten Jahreshälfte nochmal zu einer zweiten Ausbruchswelle, vielleicht müssen wir nochmal zurück in die Voll- Quarantäne. Beides ist möglich und nur schwer kalkulierbar. Ziemlich sicher ist allerdings vor allem, dass die Wirtschaft in Deutschland und Europa nachträglich von den letzten Monaten geschädigt ist. Wie schnell und ob sich diese erholen wird, auch diese Einschätzung kann nur Experten überlassen werden.

Für uns steht allerdings fest, dass Unternehmer und hierbei vor allem Solo-Selbstständige und Eigentümer kleiner Unternehmen einiges aus der Krise gelernt haben sollten. Diese diffuse Einschätzung wollten wir belegen und haben deshalb in den vergangenen Tagen mit Kunden, Partnern und Füchsen gesprochen. Dabei wollten wir wissen, welche Veränderungen sie sich für die eigene Unternehmung aber auch gesamtgesellschaftlich wünschen. Klar war für uns bei der Befragung immer, dass die Antworten nicht 1 zu 1 veröffentlicht werden. Denn mit ihren teilweise sehr persönlichen Antworten haben unsere Gesprächspartner ein hohes Vertrauen bewiesen, das wir nicht leichtfertig auf Spiel setzen möchten.  

Zeit mit der Familie wieder mehr wertschätzen

Wer hätte gedacht, dass in einer Leistungsgesellschaft wie der unseren, mal etwas über den persönlichen und unternehmerischen Erfolg gestellt wird. Aber die herausstechendste Aussage in unserer Befragung war tatsächlich „Ich möchte wieder mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und diese Zeit auch wirklich wertschätzen.“ Diese Aussage wurde nicht nur am häufigsten getroffen, sondern auch sehr nachdrücklich vom jeweiligen Gesprächspartner erläutert. 

Covid-19 Krise

Jeder Unternehmer oder Selbstständige kennt die langen Arbeitstage und durchgearbeiteten Wochenenden. Es ist auch nachvollziehbar aus dem eigenen Unternehmen das meiste herausholen zu wollen und dafür alles zu geben. Wenn man als Unternehmer allerdings ständig alle Fäden in der Hand halten möchte, dann geraten andere Themen in den Hintergrund.

Die Covid-19 Krise hat nun allen erneut eindrücklich klar gemacht, dass das Leben manchmal schneller vorbei sein kann als gedacht. Das betrifft nicht nur die eigene Person, sondern was viel wichtiger ist, Familie und Freunde. Arbeit ist gut und schön, vor allem wenn sie den Arbeitenden erfüllt und Freunde bereitet. Doch sollten wir häufiger mal einen Schritt von der Arbeit zurücktreten und uns der anderen Bereiche unseres Lebens stärker bewusst werden. Für Unternehmer bedeutet dies auch einmal Aufgaben aus der Hand zu geben und vielleicht sogar extern auszulagern. Denn wenn du dich nur noch auf deine Kernaufgaben konzentrieren musst, bleibt dir auch mehr Zeit für Familie und Freunde.

Verstärkt die digitalen Arbeitsmöglichkeiten nutzen

Man muss schon beinahe den Kopf schütteln, wenn man Gespräche hört, die ganz überrascht von den Funktionalitäten des digitalen Arbeitens berichten. Viele von uns predigen schon seit Jahren (z.B. im Rahmen der New Work Bewegung) die alten Arbeitsstrukturen hinter sich zu lassen und remotes Arbeiten zu ermöglichen. Bisher erntete man dafür immer wieder skeptische Blicke, denn „alles über dieses Internet abzuwickeln“ kann doch gar nicht funktionieren.

Als wir alle aber im Social Distancing zuhause im Homeoffice saßen, funktionierte es dann plötzlich doch. Dabei gab es nicht etwa einen neuen technischen Sprung, sondern den Entscheidern stand schlichtweg keine andere Möglichkeit zur Verfügung. Die „alten“ Wege konnten auf einmal nicht mehr genutzt werden und gleichzeitig mussten kurzfristig umsetzbare Alternativen gefunden werden. In einem solchen Zwiespalt wird auch der letzte Konservative kreativ und die Hürden zum remoten Arbeiten scheinen auf einmal doch überwindbar. 

„Was gestern funktioniert hat, muss nicht notwendigerweise heute funktionieren“ hat Jordan Peterson, kanadischer Psychologe und Autor, einmal gesagt und meint damit wohl genau das. Wir Menschen machen häufig den Fehler und halten viel zu lange an alten Gewohnheiten fest, nur weil sie in der Vergangenheit gut funktioniert haben. Doch die Zeit ändert sich und das Umfeld, in dem wir uns bewegen ändert sich sogar noch schneller. Entscheider (und das sind nun mal in der Regel Unternehmer) sollten aus der Krise gelernt haben, neuen Ideen und Tools offener zu begegnen und auch einfach mal ausprobieren. Denn nur so kann man herausfinden, ob ein Arbeitsweg oder eine digitale Lösung für das eigene Unternehmen in Frage kommen. So hoffen wir natürlich auch, dass nach dieser Krise noch mehr Unternehmer dem Freelancer-Shoring positiv begegnen und die Vorteile anstatt der Hürden sehen.

Das eigene Netzwerk stärken

In Krisenzeiten zeigt sich, auf wen man sich verlassen kann und auf wen man vielleicht lieber nicht zählen sollte. Das gilt klassisch für den Freundes- und Bekanntenkreis aber auch genauso für das berufliche Netzwerk. Wenn das eigene Unternehmen von einer Krise geschüttelt wird und man sich für Unterstützung an sein Netzwerk wendet, sollte man bestenfalls nicht nur auf freundliche Gesichter, sondern auch auf offene Geister stoßen. Leider haben aber einige Personen, mit denen wir über die letzten Monate gesprochen haben, feststellen müssen, dass ihr Netzwerk nicht ganz so stark und beständig ist wie gedacht.

Dazu möchten wir zwei Dinge sagen:

1. Qualität geht immer über Quantität. Ähnlich wie bei den Followern auf Instagram, gilt auch bei den Kontakten auf LinkedIn leider allzu häufig die Devise „mehr ist mehr“. Dein Netzwerk sollte aber nicht nur aus möglichst vielen Namen bestehen, sondern aus wertvollen Kontakten, mit unterschiedlichen Kompetenzen und Hintergründen. Vor allem sollte es aus Kontakten bestehen, mit denen du dich auch regelmäßig austauschst. Damit sind wir auch schon beim zweiten Punkt. 

2. Geben, geben und dann nehmen. Wichtig für ein funktionierendes Netzwerk ist vor allem, dass du es pflegst. Für spannenden Input bedanken und Feedback dalassen, muss dir in Fleisch und Blut übergehen wenn du dir ein starkes Netzwerk aufbauen willst. Netzwerken funktioniert zwar auch digital, aber sobald ein analoges Netzwerken wieder möglich ist, gehört die Teilnahme an solchen Veranstaltungen nicht nur zum guten Ton, sondern bringt dich wirklich weiter!

Abschließend möchten wir uns bei allen Kunden, Partnern und Füchsen bedanken, die mit uns gemeinsam durch die letzten Wochen gegangen sind. Es war für alle eine aufreibende Zeit aber wir haben so viel positives Feedback und tolle Unterstützung erhalten, dass wir frohen Mutes in die zweite Jahreshälfte schauen. Wenn auch du wieder mehr Zeit mit deiner Familie verbringen und deshalb Aufgaben auslagern möchtest oder wenn du auch einfach nur deine Learnings aus der Krise teilen möchtest, freuen wir uns über deine Kontaktaufnahme.