Ist das Storytelling oder kann das weg?
Storytelling ist ein großes Wort oder kommt es uns doch nur so groß vor? Definitiv gibt es ein großes Repertoire an Artikeln on- und offline sowie Bücher und Podcasts, die das Instrument Storytelling dem interessierten Leser oder Hörer näherbringen.
Setzt man sich etwas detaillierter mit Online-Marketing, PR und Social Media auseinander, dann stolpert man auf jeden Fall über kurz oder lang über das Storytelling. Daher hier eine kurze Definition.
Das Online-Portal „textbroker“ schreibt dazu: Als Storytelling wird eine Methode bezeichnet, bei der Rezipienten Wissen, Ideen, Produkte oder sonstige Informationen durch konstruierte oder reale Geschichten vermittelt bekommen. Die Geschichte als Ausdrucksform soll ermöglichen, dass die vermittelte Information möglichst einfach präsentiert und somit gut aufgenommen und langfristig im Gedächtnis verankert wird.
Generell lässt sich sagen, dass Storytelling auf allen Plattformen genutzt werden kann. Ebenso wie sowohl Personen als auch Ideen und Produkte über Storytelling erklärt werden können, lassen sich Geschichten in einem Blogbeitrag, auf Instagram oder im Podcast erzählen. Es ist daher auch nicht notwendig sich für einen Kanal zu entscheiden. Vielmehr kann es hilfreich sein für das eigene Unternehmen einen Hauptkanal zu definieren und die übrigen Inhalte um diesen herum zu stricken. Großer Vorteil hieran ist der rote Faden, an dem sich alle anderen Kanäle orientieren können, insbesondere dann wenn die Verantwortlichkeiten für Inhalte zwischen verschiedenen Personen aufgeteilt sind.
Dieser Vielfalt schließen sich auch gleich die unterschiedlichen Arten des Storytellings an: Audio, Video, Text, Bilder oder eine Kombination.
Hier ist es entscheidend, dass die Art des Storytellings zum einen zu der jeweiligen Plattform passt und die Geschichte sich zum anderen auch über die gewünschte Art erzählen lässt. Storytelling funktioniert vor allem über die Emotionalisierung der Inhalte und einige Geschichten lassen sich besser über Audio als über reine Bilder vermitteln. Daher bedeutet Storytelling vor allem auch, sich im Vorfeld Gedanken zu machen über die zu vermittelnde Botschaft.
Ein Beispiel: Wenn die Einschlaf-App auf Bali am Strand entstanden ist, während ihr unter dem Sternenhimmel den Lauten der Natur gelauscht habt, dann ist ein Stockbild vom Indischen Ozean sicherlich sehr schön. Auf Instagram lässt sich dieses Bild dann mit geeignetem Text und den passenden Hashtags auch gut in Szene setzen.
Allerdings bringt eine Komposition aus Meeresrauschen und Wind in den Palmen dem Kunden eure Gründungsidee deutlich wirksamer näher.
Storytelling - die Kunst des Durchhaltens
Das bringt uns gleich zur nächsten Frage: lässt sich eigentlich alles über Storytelling visualisieren? Unsere Antworten wäre an dieser Stelle (und wir sind auf diesem Gebiet keinesfalls Experten) „Jein“. Sicherlich lässt sich mit genügend Kreativität, Erfahrung und den passenden Tools nahezu alles für ein multimediales Storytelling aufbereiten. Daher sollte man sich an dieser Stelle eher die Frage stellen, ob sich der konkrete Aufwand wirklich lohnt und ob die erzählte Geschichte den Kunden in seiner Kaufentscheidung bestärkt bzw. seine Bindung an das eigene Unternehmen verbessert.
Denn Storytelling ist zwar ein Trend und macht in der Umsetzung wohl jedem kreativen Menschen unglaublich Spaß, doch macht es auch hier Sinn sich zunächst genau zu überlegen, welches Ziel das Storytelling verfolgen soll. Ein Zuviel kann hier nämlich auch genau ins Gegenteil umschlagen. Im Grunde liefert Storytelling Mitarbeitern oder Kunden einen emotionalen Anker, begeistert sie für eine Idee, ein Produkt oder ein Unternehmen und bindet sie dadurch an das Produkt bzw. Unternehmen.
Wird Storytelling allerdings überdosiert, wirkt es schnell unglaubhaft und zu gewollt. Es fällt dem Kunden dann eventuell sogar sehr schwer die Kernbotschaft zu verstehen und er verliert sich in den vielen Inhalten. Vielmehr sollten wir uns beim Storytelling den spielerischen Aspekt erhalten erhalten und den Kunden langsam an das neue Instrument heranführen.
Trotzdem kann man mit nahezu 100%iger Sicherheit sagen, dass jedes Unternehmen Inhalte mitbringt, die sich mittels Storytelling emotional verpacken lassen. Wenn du dich auf die Suche begibst und nicht gleich sofort vor Ideen übersprudelst, hilft es mit Freunden, Familie oder Geschäftspartnern über das eigene Unternehmen zu sprechen. Frage sie: Was assoziiert ihr mit meinem Unternehmen/ mir/ meinem Produkt? Wie nehmt ihr meine Marke war? Welche Kernbotschaft lest ihr aus meinem Social Media Auftritt?
Die Antworten lassen sich nutzen um einen Außenblick auf das eigene Tun zu erhalten. Denn nicht umsonst gibt es die Redewendung „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“. Für den Einstieg kann es sich ebenfalls lohnen noch einmal an die eigenen Anfänge zurückzudenken. Wann und wie ist die Idee für das Unternehmen/ das Produkt entstanden? Welches Problem sollte damit gelöst werden? Welche emotionale Bindung gibt es?
Wenn du diese ganzen Fragen beantwortet hast (lassen), sortiere sie auf einem Flipchart oder einer Metaplan-Wand und denke dann über Bilder, Töne und Emotionen nach, die du mit diesem Geflecht aus Antworten verbindest. Vorsicht an dieser Stelle vor dem „es unbedingt wollen“. Kreativität ist ein Prozess, manchmal fließt sie und manchmal eben auch nicht. Wenn du nicht in der Stimmung bist und dir nichts einfällt, dann leg deine Sammlung zur Seite und versuche es an einem Tag. Denn, Hand aufs Herz, auch wir haben immer noch unsere Schwierigkeiten mit dem Storytelling.
Es geht nicht nur darum eine gute Idee zu haben, sondern diese eben auch auf die richtige Art und Weise auszudrücken und dabei nicht den roten Faden zu verlieren. Zu Anfang haben wir versucht unsere Geschichte über Bilder von Füchsen zu transportieren. Tiere sind immer gut, dachten wir uns und außerdem passt diese Bildersprache sehr gut zum Firmennamen.
Wenn du diesen Beitrag liest, hast du bereits mindestens einmal unsere Homepage besucht. Dabei ist dir auch sicherlich aufgefallen, dass wir die Bilder über alle Bereiche hinweg ausgetauscht haben.
Während der Überarbeitung unserer Homepage haben wir uns für eine andere Form des Storytellings entschieden, sodass wir nun unsere Geschichte, unser Produkt und unseren Mehrwert über selbst angefertigte Skizzen erzählen. Das wirkt deutlich persönlicher, lässt viel Spielraum für Änderungen zu und ist auch eine Spur emotionaler als „einfach nur“ Bilder mit Füchsen.
Und wir sind uns ziemlich sicher, dass auch damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Vielmehr arbeiten wir gerade an Ideen wie wir unser Storytelling auch im Video- und Audiobereich positionieren können.
Fazit: Es geht auch ohne Storytelling, aber sollte es das!?
Du siehst, auch hier ist nicht immer alles Gold was glänzt und niemand ist als Profi auf die Welt gekommen. Insbesondere junge oder kleine Unternehmen verfügen über kein so hohes Marketingbudget, dass sie sich direkt einen Storytelling-Experten ins Haus holen können. Es gibt allerdings online eine Vielzahl von Möglichkeiten sich in dieses Gebiet einzulesen und den ein oder anderen Coach mit kostenlosen Inhalten. Das lohnt sich vor allem dann, wenn man noch gänzlich neu im Storytelling ist und zunächst erfahren möchte, ob dieses Instrument zur eigenen Person sowie zum eigenen Unternehmen passt. Eigentlich ist nur wichtig, dass du dich selbst ausprobierst, deinen eigenen Werten treu bleibst und aus dem Feedback deiner Leser/ Hörer lernst.
Du willst dich zum Thema Social Media oder ganz spezifisch zum Storytelling austauschen und benötigst eine zweite Meinung? Wir stehen dir jederzeit für einen kostenlosen Austausch zur Verfügung. Vereinbare am besten direkt hier einen unverbindlichen Termin.