Operative Pausen richtig nutzen
Ob Gründer:in in der Startphase oder Unternehmer:in mit jahrelanger Erfahrung – nicht immer folgt eine Aufgabe der anderen und eine Deadline wird durch die nächste abgelöst. Oft genug gibt es im Alltag eines Selbstständigen auch sogenannte operative Pausen, in
denen die fälligen Aufgaben des Tagesgeschäftes abgearbeitet und die nächsten Tage schon vorgeplant sind. Als Arbeitnehmer würde man in solchen Situationen früher Feierabend machen oder (sind wir doch mal ehrlich) während der verbleibenden Arbeitszeit Privates erledigen.
Für den Selbstständigen verhält es sich allerdings etwas anders, denn die Arbeitszeit wird sich selber eingeteilt und Aufgaben eigenständig zugewiesen.
Was also macht ein Selbstständiger in diesen operativen Pausen? Ein Buch lesen? Die Wohnung aufräumen? Kunden anrufen und sich erkundigen, ob die Lieferung bereits eingetroffen ist?
Spaß beiseite, denn dieser Beitrag soll keinesfalls den Eindruck erwecken als wäre die To-Do Liste als Gründer:in oder Unternehmer:in ständig leer und die Langeweile wäre immer nur zwei Schritte hinter dir.
Denn sollte dieser Eindruck erweckt werden, dann folgt hier auf dem Fuße ein dickes, fettes NEIN. Die To-Do Liste ist als Selbstständiger der perfekte Begleiter, denn sie ist immer da, wartet bereits am Morgen direkt nach dem Aufwachen auf dich und lässt dich nie alleine. Die To-Do Liste ist als Selbstständiger quasi als dein Schatten unterwegs. Das ist auch vollkommen okay, denn schließlich hat man sich selbstständig gemacht, um eigene Ziele zu verfolgen und die eigenen Träume zu verwirklichen. Dabei ist eine volle To-Do Liste sicherlich hilfreich.
Operative Pausen sinnvoll nutzen
Warum sprechen wir dann hier über operative Pausen? Zunächst spiegelt dieser Beitrag nur unsere eigenen Erfahrungen wieder und ist in keiner Weise maßgeblich für andere Gründer:innen und Unternehmer:innen. Dennoch wollten wir diese Erfahrungen gerne
teilen, denn vielleicht bieten sie Inspiration für den einen oder anderen Leser.
Stefan und Vivien haben beide ihren eigenen Verantwortungsbereich bei foxwork. Obwohl sich auch einige Themen überschneiden und von beiden betreut werden, wurde von Anfang an darauf geachtet, dass auch jeder seine eigene Spielwiese bekommt. In jedem einzelnen Themenbereich haben wir uns Ziele gesetzt und diese Ziele mit Meilensteinen hinterlegt. Es liegt dann in der Verantwortung des jeweils Verantwortlichen (aha, merkt ihr was?) diese Meilensteine und damit auch die Ziele zu erreichen.
Aber wir sind nun mal nicht alleine in dieser Welt, sondern Teil eines Netzwerks an Einzelpersonen und Unternehmen. Dies führt dazu, dass die Erreichung unserer Meilensteine und Ziele auch von anderen Akteuren beeinflusst wird und wir hin und wieder auf diese
anderen Akteure warten müssen. Weil eine Entscheidung aussteht. Weil die Beauftragung fehlt. Weil der Input noch nicht da ist.
Diese Wartezeiten definieren wir für uns als operative Pausen. Wir kommen in diesen Momenten mit der eigentlichen Arbeit hin zu Zielerreichung nicht weiter, denn wir haben auf unserer Seite alle Punkte der To-Do Liste erledigt. Wie oft das vorkommt, lässt sich nicht pauschalisieren, denn die operativen Pausen sind nun mal sehr abhängig von Dritten.
Aber wenn eine solche operative Pause bei Stefan oder Vivien entsteht, dann wird eben nicht der Kunde angerufen und gefragt, ob das vor 10 Minuten übersendete Design gefällt, sondern dann tun wir eines von den drei folgenden Dingen.
Die Mindmap des Erfolgs
In unserem Büro im Fuchsbau hängt die sogenannte Mindmap des Erfolgs, eigentlich nichts anderes als ein großes weißes Blatt mit Ideen und Impulsen. Dort notieren wir spontane Einfälle, die wir in dem jeweiligen Moment nicht bearbeiten können, die – sobald ausgearbeitet – aber durchaus zum Erfolg der Unternehmung beitragen könnten. Diese Mindmap wird kontinuierlich erweitert und irgendwann müssen die dort notierten Ideen dann auch auf den Prüfstand gestellt und ggfs. umgesetzt werden.
Eine operative Pause eignet sich hervorragend, um eine „alte“ Idee aufzugreifen, von allen Seiten zu betrachten und zu prüfen, ob sie weiterhin relevant ist. Je nachdem um welche Art von Idee es sich handelt und wieviel Zeit zur Verfügung stellt, starten wir auch zu diesem Zeitpunkt schon mit der Umsetzung der Idee. Das führt dazu, dass die operative Pause nicht nur sinnvoll genutzt wurde, sondern aus ihr sogar weitere Aufgaben und nächste Schritte herausgegangen sind.
Das Gespräch mit dem Kunden
Bei diesem Punkt kommt es zunächst auf den Zeitpunkt der operativen Pause an. Die Abendstunden sind weniger geeignet als der frühe Nachmittag, denn es geht um die direkte Ansprache des Kunden.
Oftmals nutzen wir operative Pausen am frühen Nachmittag um mit Kunden in Kontakt zu treten, zu denen wir operativ aktuell keinen Bezug haben. Das sind zum Beispiel Kunden, deren Projekt bereits abgeschlossen ist, die wir aber dennoch als warme Kontakte behalten haben. Uns ist wichtig mit unseren zufriedenen Kunden weiterhin im Gespräch zu bleiben und das aus drei guten Gründen.
- Wir fanden uns einfach sympathisch und möchten gerne unser Netzwerk erweitern.
- Unser umfassendes Leistungsportfolio macht eine weitere Zusammenarbeit in einem anderen Feld möglich und wir möchten uns wieder in das Bewusstsein des Kunden rufen.
- Wir arbeiten bei der Kundenakquise sehr gerne und sehr erfolgreich mit Empfehlungsmanagement, also ein besonders eigennütziger Grund für eine Kontaktaufnahme.
Das interne Gespräch
Klingt vielleicht schnöde aber ja, operative Pausen nutzen wir auch um interne Gespräch zu führen, zwischen den Gründern Stefan und Vivien oder mit den Freelancern. Das liegt daran, dass wir solche Gespräche ungern zwischen Tür und Angel führen oder wenn der nächste Termin schon im Wartebereich des Zoom-Meetings (in diesem Beitrag erfährst du mehr über die optimale Vorbereitung eines Online-Events) ist.
Vielmehr nehmen wir uns gerne Zeit und sprechen bewusst intensiv über Themen, die uns gerade beschäftigen oder neue Ideen. Die operative Pause auf diese Weise zu nutzen bedingt allerdings auch, dass der andere Gründer oder der Freelancer, mit dem das Gespräch gesucht wird, ebenfalls Zeit hat. Aber auch wenn dem nicht so sein sollte, spricht nichts dagegen ein Gespräch zu terminieren und die eigene operative Pause dann zu nutzen, um das Gespräch vorzubereiten.
Wie sieht das bei dir aus? Kennst du operative Pausen in deiner Tätigkeit und wenn ja, wie nutzt du diese? Wir freuen uns auf Inspiration und deine Kontaktaufnahme. Vereinbare gerne einen unverbindlichen Gesprächstermin oder sende uns eine Nachricht per E-Mail oder auf Instagram.