Der perfekte Zeitpunkt: Selbstreflexion

Selbstreflexion in der Covid-19 Stille

Momentan haben wir alle ein bisschen mehr Zeit als gewöhnlich denn wir bleiben zuhause und unsere sozialen Interaktionen werden eingeschränkt. Diese Zeit lässt sich vielfältig nutzen, um sich weiterzubilden oder um vielleicht etwas Neues zu lernen. Die Zeit lässt sich aber auch nutzen, um endlich mal ein bisschen mehr zu reflektieren. Denn wenn wir mal ehrlich sind, dann ist das Leben in den letzten Jahren sehr schnell geworden. Ein Termin jagt den nächsten, abends entscheiden wir uns zwischen beruflicher Netzwerkveranstaltung und dem Pub-Treffen mit Freunden und ständig begleitet uns das Smartphone. 

Das macht alles viel Spaß und war für viele von uns bisher auch kein Problem. Doch die Selbstreflexion ist damit auch schon etwas länger auf der Strecke geblieben. Wann nehmen wir uns denn wirklich mal die Zeit einige Minuten nur für uns selbst zu sein? Wann denken wir in der Retrospektive nochmal über die vergangenen Tage und die getroffenen Entscheidungen nach? Wann setzen wir uns mal mit uns selbst auseinander und fragen uns ob wir noch auf dem richtigen Weg sind? 

Diese Fragen haben wir uns in den letzten Tagen bei foxwork intern diskutiert und auch unsere Kunden gefragt. Die Antworten darauf, das muss man einfach zugeben, waren mehr schlecht als recht. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.“ oder „Abends im Bett vielleicht mal.“ Und wenn du dich jetzt dazu selbst befragst, sei ehrlich, lautet deine Antwort anders?

Dieser Beitrag soll in keiner Weise einem Vorwurf ähneln, denn Selbstreflexion in der Mitte eines ausgefüllten Tages zu finden ist und bleibt ein schwieriges Vorhaben. Aber vielleicht können wir die einstweilige Stille der Covid-19 Krise dazu nutzen, die liegengebliebene Selbstreflexion nachzuholen und vielleicht sogar eine neue Routine zu entwickeln. Wenn dann das Leben wieder voll aufdreht, haben wir einen neuen Ankerpunkt, der etwas mehr Gelassenheit und Ruhe in die Geschwindigkeit des Alltags bringt.

„Man sollte von Zeit zu Zeit von sich zurücktreten wie ein Maler von seinem Bilde“ – Leo Tolstoi

Grundsätzlich ist die Selbstreflexion ein Nachdenken über sich selbst. Wir reflektieren unser Denken, Handeln und Fühlen der letzten Minuten, Tage oder Wochen. Damit wollen wir mehr über uns selbst herausfinden, zum Beispiel über die hinter unseren Entscheidungen und Handlungen liegende Motivation. Das kann dabei helfen sich weiterzuentwickeln und mit neuen Herausforderungen entspannter umzugehen. 

Im Alltag, so zumindest die Forderung an uns als Gesellschaft, sollen wir öfter an unsere Mitmenschen denken und den Einfluss unserer Handlungen auf Andere hinterfragen. Doch bei der Selbstreflexion steht das Ich im Zentrum. 

Ein Ich-bezogenes Denken ist unwahrscheinlich wichtig, um mehr über sich selbst zu erfahren. In sich selbst einzutauchen ist etwas sehr Persönliches und daher gibt es in der Selbstreflexion keine Regeln oder Gesetze. Vielmehr kann jeder selber entscheiden zu welcher Zeit, in welchem Umfang und auf Welche Art er oder sie über sich selber nachdenken möchte.

Dennoch kann es hilfreich sein sich gerade zu Beginn an einige allgemeine Konventionen zu halten. Eine dieser Konventionen ist die Unterscheidung zwischen mündlicher und schriftlicher Reflexion. Die mündliche Selbstreflexion ist nichts anderes als ein Selbstgespräch, also ein Dialog mit sich selbst. Eine Möglichkeit einen solchen Dialog herbeizuführen ist, sich – wie in einem Interview – Fragen zu stellen und diese dann zu beantworten. Alternativ führt man sich selbst durch den vergangenen Tag/ die vergangene Woche und erzählt über die Ereignisse, die Entscheidungen und die eigenen Gefühle. Zweiteres ist eine kreativere Form der Selbstreflexion, da man sich ohne Skript und ohne Struktur durch den eigenen Sprechfluss leiten lässt.

Die schriftliche Selbstreflexion

Die schriftliche Selbstreflexion hingegen ist eine außerordentlich strukturierte Form sich über die eigenen Handlungen und Gefühlte bewusst zu werden. In der Regel nutzt man bei der schriftlichen Reflexion ein Journal, das mit vorgefertigten Fragestellungen und Schreibblocks die Durchführung der Selbstreflexion gliedert. 

Diese Vorgabe erleichtert es vielen Menschen sich auf die eigenen Emotionen zu konzentrieren, da nicht mehr darüber nachgedacht werden muss, welche Frage wohl als nächstes zu beantworten ist. Keine der beiden Methoden ist allerdings besser oder schlechter als die andere. Vielmehr geht es einzig und allein um eine persönliche Präferenzentscheidung.

Wenn du schon länger eine Entscheidung vor dir herschiebst oder du das Gefühl hast mal wieder mehr zu dir selbst finden zu müssen, ist Selbstreflexion genau das richtige für dich. Es gibt keine Zwänge: wenn du nur einen Abend benötigst, ist das okay. Wenn du am Anfang Probleme damit hast dich zu konzentrieren, ist das okay. Wenn du nach einer Woche Reflexion zwei Tage aussetzen möchtest, ist das okay. Wichtig ist nur, dass du mit der Selbstreflexion beginnst, weil du es selber möchtest und nicht, weil es gerade irgendwie cool ist oder du damit eine schöne Instagram-Story kreieren kannst.

Selbstreflexion

Tipps und Tricks zum Einstieg in die Selbstreflexion

Um den Einstieg in die Selbstreflexion zu erleichtern, haben wir dir hier abschließend noch ein paar Tipps zusammengetragen:

Fazit: Gemeinsam durch die Krise!

Du hast noch mehr Tipps auf Lager oder willst von deinen Erfahrungen berichten? Wir freuen uns auf dein Feedback, das wir dann gerne auch der Community zur Verfügung stellen. Und ganz wichtig: bleib gesund und motiviert. Bessere Zeiten kommen auf jeden Fall!